Lehrfahrt zur EuroTier 2024
von den Studierenden Simon Schaumberger und Moritz Friedel
Im November 2024 war es für die Studierenden der Höheren Landbauschule Weiden-Almesbach wieder so weit. Im Rahmen einer dreitägigen Lehrfahrt ging es für die Klasse in Richtung Hannover zur EuroTier mit verschiedenen informativen Zwischenstopps. Begleitet haben sie dabei das dritte Semester der Landwirtschaftsschule Weiden, sowie eine Gruppe ehemaliger Studierender.
Als erste Haltestelle steuerte die Reisegruppe den Betrieb der „Milchwirtschaft Dehles eG“ ca. 5 km nördlich der bayerisch – thüringischen Grenze an. Dort angekommen begrüßte sie der Betriebsleiter zusammen mit dem Herdenmanager und gab einen kurzen Überblick über den Gesamtbetrieb.
1.000 Milchkühe und 12.500 kg durchschnittliche Milchleistung
Zweiterer führte die Reisegruppe dann durch alle wichtigen Stationen der Produktion, angefangen bei der Kälberhaltung, über die Unterbringung und Fütterung bis hin zu den über 1.000 Milchkühen der Rasse Holstein. Diese sind nach wie vor in den alten Stallungen der 1973 in der ehemaligen DDR entstandenen „LPG Tier“ untergebracht. Besondere Highlights waren hier vor allem die Fütterung mithilfe einer genauso alten Bandfütterungsanlage, sowie die Melktechnik. Letztere bestand untypischerweise nicht aus einem Melkkarussell, sondern einem doppel – 30er – Side-by-Side Melkstand mit Schnellaustrieb. Erreicht werden durchschnittliche Milchleistungen von bis zu 12.500kg. Der Betrieb benötigt dafür aber 30 Arbeitskräfte, welche meistens aus dem Ausland stammen. Nach der zweistündigen Hofführung begab sich die Reisegruppe wieder auf den Weg nach Hannover.
EuroTier: Nutztierhaltung und Energie
Diese Messe bietet allen Herstellern rund um die Tierhaltung die Möglichkeit, mit Kunden in Kontakt zu treten, Kontakte zu pflegen und Neuheiten aus der Entwicklung vorzustellen. Hierbei handelt es sich neben Firmen aus den Bereichen der Nutztierhaltung, aber auch aus den Bereichen der Energieproduktion. Neben der Tierhaltung war also auch die Erzeugung von dezentraler erneuerbarer Energie ein großes Thema, dass sich teilweise auch mit der Nutztierhaltung kombinieren lässt (z.B. Güllebiogas).
Nur produziert, was bestellt wird - Horsch in Ronneburg
Das Werk der Firma „Horsch“ in Ronneburg war am dritten Tag der Lehrfahrt die letzte Station für die Reisenden. Die Firma „Horsch“, mit Hauptstandort in Sitzenhof bei Schwandorf entstand 1984 in einer kleinen Werkstatt und beschäftigt mittlerweile um die 3.000 Mitarbeiter. Gefertigt werden von Bodenbearbeitungsgeräten über Sätechnik für Mais und Getreide auch Pflanzenschutzspritzen und Geräte zur mechanischen Unkrautbekämpfung. Als größter deutscher Standort handelt es sich beim Werk in Ronneburg vor allem um ein Lackier- und Montagezentrum und eigener Industrietechnik mit Blech- und Stahlbearbeitung.
Das Werk baut ausschließlich Maschinen, die bereits verkauft worden sind, keine Maschinen für die Vorproduktion. In den Hallen ging es vom 1. Schritt der Eisenanlieferung in Rohteilen bis zur fertigen Maschine. Die Produktion führt die Stahlarbeiten selbst durch. Sägen, Biegen und Schweißen wird teilautomatisiert auch von Robotern übernommen. Seit neuesten beschichtet das Werk die Maschinen nicht mehr mit Lack, sondern mit einer widerstandsfähigeren Pulverbeschichtung. Nach erstaunlichen Einblicken hinter die Kulissen eines großen Landtechnikherstellers trat die Reisegruppe letztendlich die Heimreise an.